Diary, Thailand

Alleinreisen: Zum ersten Mal allein…in Bangkok

September 16, 2016

Alleinreisen? Das ist nichts für mich!

Wenn man als Single in seinem Freundeskreis nur von Pärchen umgeben ist, hat man nicht immer jemanden, mit dem man in den Urlaub fahren kann. Allein zu reisen war für mich vorerst keine Option. Zu viel Ungewissheit und auch Unwissenheit. Es hat eine Weile gedauert, bis mir endlich der Gedanke einer Gruppenreise kam. Denn nach diversen Städtetrips innerhalb Europas sehnte ich mich nach mehr. Ich wollte unbedingt in ein fernes Land reisen. Auch wenn Europa vor Diversität nur so strotzt, irgendwie sind wir hier ja doch alle gleich! Ein richtiger Kulturschock sollte es sein. Darum entschied ich mich für eine Gruppenreise durch Südostasien. Von Bangkok über Kambodscha bis nach Vietnam sollte es gehen. Um noch etwas von der Stadt zu sehen, entschied ich mich, schon ein paar Tage eher anzureisen. Somit hatte ich 3 Tage Bangkok vor mir…allein versteht sich.

Oder doch?!

Ich weiß noch genau, wie aufgeregt ich damals war. Mit dem großen Rucksack meiner Schwester auf dem Rücken machte ich mich auf den Weg. Nach der Ankunft in Thailand fuhr ich zunächst mit der Bahn in die Stadt. Das hatte ich soweit schon mal ganz gut hinbekommen. An der Endstation angekommen, wollte ich einfach ein Taxi nehmen. Dort sprach mich schon eine andere Backpackerin an, ob wir uns ein Taxi zur Khao San Road teilen wollen. Es ist quasi die zentrale Backpacker-Sammelstelle in Bangkok. Und da mein Hotel um die Ecke lag, stieg ich mit ihr in das nächste Taxi.

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Aller Anfang ist schwer!

Der Fahrer hielt es jedoch für eine gute Idee, uns mitten im Nirgendwo einfach abzusetzen. Bevor er davon fuhr, behauptete er noch, mein Hotel läge auf der anderen Straßenseite. Gut, das weit und breit kein einziges Hotel in Sicht war. Na Klasse, gar nicht ganz angekommen schon abgezockt und allein irgendwo in Bangkok. Mit einem Stadtplan in der Hand wäre ich beim Straße überqueren fast überfahren worden: Linksverkehr. Hätte man mir ja auch mal vorher sagen können. Aber mich sah dann ein Tuk Tuk Fahrer umher irren und nach einem Blick auf den Namen meines Hotels saß ich schon auf seiner Rückbank. Na mal sehen, wo ich jetzt landen würde. Ich hatte schon genug Storys gehört, dass sie einen dann zu irgendwelchen Shops fahren und auch da gern mal stehen lassen. So ganz wusste ich nicht, ob ich lachen oder verzweifeln sollte. Doch tatsächlich standen wir nach 10 Minuten im Hotel und nach weiteren 5 Minuten konnte ich das erste Selfie gen Heimat schicken: Ich hab es geschafft! Erste Hürde schon mal überwunden.

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Es war schon später Nachmittag und ich völlig übermüdet. Darum gab es noch einen Teller Pad Thai und dann fiel ich völlig erschöpft um 19 Uhr ins Bett.

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Der erste Kulturschock ließ nicht lange auf sich warten

12 Stunden später wagte ich mich dann wieder raus. Ich ging runter zum Ufer des Chao Phraya und fand dort einen kleinen Bootssteg. Dort saß eine alte Dame und für umgerechnet nicht mal 2 Euro erhielt ich ein paar Fahrtickets. Wenn man dann auf das Boot steigt, kommt jemand rum, der das Ticket entwertet. Soweit so einfach. Allerdings hatte ich im Grunde wieder mal nicht so richtig einen Plan. Als wir auf der anderen Seite des Flusses ankamen, konnte ich vom Ufer einen Markt entdecken. Hin da! Ich konnte ja nicht ahnen, dass ich da so ziemlich die einzige Touristin sein würde. Und das Angebot bestand auch nicht aus frischen Lebensmitteln, sondern Plastikware von wer weiß woher. Als ich endlich wieder den Ausgang und somit den Bootssteg erreicht habe, bezweifelte ich kurz, ob das Alleinreisen jetzt so wirklich was für mich ist. Aber zurück auf das nächste Boot in Richtung Grand Palace.

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Das eine Wort, welches das Alleinsein sofort beendet

Als ich gerade zum Eingang schlenderte, ging vor mir ein junges Mädel – ebenfalls allein. Sie drehte sich zu mir um und sagte Hallo. Das hat schon gereicht und wir waren direkt in einem Gespräch vertieft. Da machte es bei mir dann klick. Das ist also das Geheimnis des Alleinreisens. Man darf sich nicht einbilden, man wäre die einzige. Und ein einfaches Hallo bricht schon das Eis.

Zusammen mit meiner neuen Freundin Helen aus Holland bin ich dann die nächsten 2 Tage durch die Tempelanlagen geschlendert, habe undefinierbares Essen in Chinatown genossen oder eine Kokosnuss im Schatten genossen. Helen war schon seit 3 Wochen in Thailand unterwegs und nun für ein paar Tage in der Stadt. Ich war nach wie vor davon fasziniert, wie einfach es war, dort allein durch die Stadt zu laufen und direkt jemanden kennen zu lernen. Da ich in einem Hotel und nicht in einem Hostel übernachtet habe, wäre ich dort auch nicht unbedingt so schnell mit anderen in Kontakt gekommen.

„Hallo!“ Es braucht nur dieses eine kleine Wort und schon ist man nicht mehr allein.

Und so zogen wir durch die Megametropole und ich genoss all die neuen Eindrücke in vollen Zügen!

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Zum Hunger stillen nach China Town…

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Keine Ahnung, was da auf unserem Teller lag 🙂 Ich glaub irgendwas mit Ei. Und Reis wahrscheinlich. Und vielleicht Gemüse.

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In Bangkok darf man sich auf keinen Fall das tolle Essen an den Straßenständen entgehen lassen. Gut, was allzu merkwürdig aussah, landete aber auch nicht auf meinem Teller 😉

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Ein Besuch im Fish Spa musste dann auch sein. Die kleinen Fische knabberten uns dann die Hornhaut ab. Nichts für Kitzelige! In eine Ping Pong  Show ließen wir uns dann aber nicht locken!

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So einfach ist das Alleinreisen

Nach den zwei Tagen Sight Seeing in Bangkok hieß es dann auch schon Abschied nehmen. Helen fuhr weiter nach Ko Phi Phi, ich traf auf meine Reisegruppe und es ging weiter nach Kambodscha. Der Zusammenstoß mit der Holländerin war Zufall, aber das ist es, was das Alleinreisen ausmacht.

Es war für mich ein kleiner Ausflug in diese Welt und hat definitiv gereicht um mir die Angst davor zu nehmen. Man trifft überall auf weitere Reisende. Wenn man es will, wird man niemals lange allein durch die Gegend laufen.

Wie war Dein erster Solo-Trip?

 

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