Eigentlich war meine Zeit in den USA und Canada bereits ziemlich verplant. Aber zwischen New York und Montreal ließ sich noch ein spontanes Ziel dazwischen quetschen. Und da für die nächsten Wochen nur Nationalparks angesagt waren, wollte ich noch etwas Vitamin „Sea“ tanken.
Also fix Skyscanner gecheckt und schon saß ich im Flieger nach Miami. Ich hatte nur Sonne, Strand und Meer im Kopf. Entsprechend wenig habe ich also vorab geplant. Umso größer war dann die Überraschung bei meiner Ankunft.
Naiv dachte ich, dass der berühmte Spring Break eben im Frühling ist. Aber in Miami Beach ist jeden Tag Spring Break. Mein Hostel hatte ich aufgrund der Lage, direkt gegenüber vom Strand, gebucht. Konnte ja keiner ahnen, dass sich daneben nicht nur ein Club befand, sondern auch sämtliche Bars. Schon mittags machten sich die Leute über die Cocktails her, die in Litergläsern daher kommen. So viele unechte, mit Plastik ausgestattete Menschen gebündelt an einem Ort habe ich noch nie gesehen.
Aber der Strand hat mich dafür entschädigt. Weißer Sand, kristallklares, türkises Wasser wie in der Karibik. Nur Schatten gibt es keinen, wenn man nicht 20 USD für einen Schirm ausgeben will.
Dafür sitzt die Frisur…
Und wenn man schon mal in Miami ist…kann man ja auch einen Abstecher in die Everglades machen. Ich weiß gar nicht mehr genau, was ich erwartet habe. Aber für 50 USD ging es im Touribus eine Stunde quer durch die Stadt. In den Everglades angekommen fuhren wir 30 Minuten mit dem „Airboat“ durch die Gegend. Wir sahen ein Krokodil, welches sich am Rand versteckte und wurden dann noch mit einer Show abgefertigt, die mich an der Haltung der Tiere zweifeln ließ. Mittags war der ganze „Spaß“ dann schon wieder vorbei. Ich kam mir etwas veralbert vor. Eine richtige Tour war das nicht. Aber so werden wohl die Amis bespaßt…
Welch ein Glück, dass ich für den Strand nach Miami gekommen war. Denn Sonne tanken konnte ich genügend. Bemerkenswert war jedoch meine Gefühlswelt. Miami fühlte sich unecht an. Und selbst New York hat mich nicht gänzlich umgehauen, so wie es bei meinem ersten Besuch mit 14 Jahren der Fall war. Was war los? Ich vermisste Südamerika. Ich vermisste die Kultur, die Landschaft, die Menschen, einfach alles! Die moderne Welt fühlte sich merkwürdig an. Gewöhne ich mich wieder daran?
Ein paar nützliche Tipps für Miami
- der Flughafen von Fort Lauderdale liegt nur 45 Minuten oberhalb Miamis, die Flüge hierhin sind oft günstiger
- die Fahrt von Fort Lauderdale nach Miami Beach kostet im Uber ca. 25 USD, die öffentlichen Verkehrsmittel sind zwar billiger, dafür bist Du über 2 Stunden unterwegs, am Flughafen gibt es kostenloses Wifi
- am South Beach von Miami befinden sich die meisten Bars, damit auch der größte Trubel
- halte Dich bei der Unterkunftswahl vom Ocean Drive fern, wenn Du nachts gern schlafen möchtest
- es gibt ein paar Hostels in Miami Beach, ca. 25 USD pro Nacht im Dorm
- Sonnenschirme kosten 20 USD
- solltest Du eine Tour in die Everglades planen, checke vorher, ob es überhaupt Krokodile zu sehen gibt
- im Juli soll es die meisten Regentage geben, ich habe zu dieser Zeit nicht einen Tropfen abbekommen. Es hat nur bei meiner Abreise sehr früh morgens kurz geregnet. Dafür ist es sehr, sehr schwül
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