Auf dem Weg nach Mancora
Nach dem Überraschungshit Ecuador ging es für mich mit der Tour nach Peru. Nach stundenlanger Warterei an der Grenze hatten wir endlich den nächsten Stempel im Pass und nach ein paar weiteren Stunden im Bus kamen wir in Mancora an.
Es ist ein kleiner Ort an der Nordküste Perus. Bei den Bildern waren alle überrascht – Ja, es gibt neben Machu Picchu auch einen Strand. Was hatten wir uns gefreut. Und wie feiert man das in Peru am besten? Natürlich mit einem Pisco Sour! Perfekt zum Sonnenuntergang.
Hundemüde von der Fahrerei ging es für mich früh ins Bett. Der nächste Morgen wartete mit ganz viel Sonnenschein auf mich. Endlich ging es mal wieder in die Wellen.
Ich merke auf diesem Trip immer wieder aufs Neue, wie sehr es mich ans Meer zieht. Ich kann vom Salzwasser einfach nicht genug bekommen. Also ab in die Sonne.
Der Schein trügt
Aber irgendetwas hinderte mich daran, den Strand so richtig zu genießen. Die Stimmung war dort einfach nicht so unbeschwert, wie ich sie woanders erlebt habe. Überall wurde man geradezu belagert, bspw. die Happy Hour oder eine Massage zu genießen. Ach und jeder Stand hat natürlich den besten Preis. Hat man dann einmal nicht aufgepasst, ist der Preis beim Bezahlen dann höher als vorher abgemacht.
Der Ort fühlte sich künstlich an. Es gab nur ein paar andere Touristen. Den Locals lag nur etwas an unserem Geld. Vielleicht lag es an der Nähe zur Grenze oder der Nebensaison, Mancora schien für viele nur ein notgedrungener Stopp zu sein. Es herrschte Aufbruchstimmung.
Nun, bei den Männern kam bei Anwesenheit der Mädels eine andere Stimmung auf. Beim Anblick meines Palmentattoos musste ich mir von einem Typen anhören, dass die Kokosnüsse fehlten und er ja zwei hätte, wenn ich sie wollte. Ein Mädel aus meiner Gruppe wurde gefragt, ob sie nicht die „Real mancoran Experience“ erleben will. Hmmm, lass mich überlegen…Nein! Auch wenn sie uns (zum Glück) nie wirklich zu nahe kamen, die Sprüche nerven trotzdem. So wurde aus Mancora schließlich Manwhora…
Hinzukamen noch die Tuk Tuk Fahrer. „Need a ride? Marihuana? Cocaine?“
Meine Güte, ich wollte doch nur am Strand liegen. Von dem sollten wir uns übrigens nachts fernhalten, so wurden wir vorab gewarnt. Selbst in einer Gruppe sollten wir nur an der Straße entlang zum Hotel zurück gehen. Sagt wohl alles aus.
Wenn eine Plage hereinbricht
Der letzte Abend in Mancora hielt dann noch eine letzte Überraschung parat, auf die ich gern verzichtet hätte. Der ganze Ort wurde auf einmal von Grillen belagert. Und damit meine ich nicht nur ein paar. Es war wie die Plage in der Bibel. Sie waren überall. Als wir im Restaurant essen wollten und sie sich auf uns niederließen, wurde es mir einfach zu viel. Eine Grille an meinem Hals und in mir brach Panik aus. Ich war selbst von meiner Reaktion überrascht, wo sonst nur Spinnen oder Schlangen bei mir Angst auslösen. Ich dachte auch, dass ich mittlerweile etwas abgehärtet war. Aber Fehlanzeige. Mir stiegen vor lauter negativer Emotionen sogar Tränen in die Augen. Zum Glück nahmen sich Holly und Pauline meiner an und wir suchten ein Restaurant, welches nicht so belagert wurde.
Auf der Straße wurden die Grillen teilweise mit Besen aus dem Restaurant gefegt. Manche der Wände waren komplett schwarz. So etwas habe ich noch nie erlebt. Im Laufschritt ging es zurück ins Hotel und ich versteckte mich im Zimmer, bis es mit dem Nachtbus nach Huanchaco ging.
Auch wenn der Strand durchaus Potential hat, es so einige tolle Restaurants gab und das Wetter stimmte…Ich konnte es kaum abwarten, diesen Ort zu verlassen.
Nur schade, dass keine Aufmunterung auf mich wartete…
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