Eine Stadt, zwei Kontinente. Die Megametropole Istanbul hat mich mit tollem Essen und wunderschöner Architektur schnell verzaubert. Auch wenn ein Wochenende kaum ausreicht, die Stadt am Bosporus voll zu erfassen, so kann man doch eine ganze Menge sehen.
Wie komme ich nach Istanbul?
Am besten mit dem Flieger! Mit Turkish Airlines sind wir von Hamburg in ca. 3 Stunden nonstop zum Flughafen Istanbul-Atatürk (IST) geflogen. Man landet im europäischen Teil der Stadt und von dort konnten wir die Straßenbahn direkt ins Zentrum nehmen. Die Fahrt dauert ca. 25 Minuten und ist wesentlich günstiger als ein Taxi!
Wie komme ich von A nach B?
In Istanbul fährt man bequem mit der Straßenbahn. Das Netz ist sehr verständlich und auch für Touris einfach. Am besten holt man sich dafür schon am Flughafen die Istanbul Card. Sie funktioniert wie eine Prepaid-Karte. Man lädt sie einfach mit etwas Geld auf und kann dann die Schranken passieren. Da man sich die asiatische Seite der Stadt nicht entgehen lassen sollte, kann man die Karte auch für eine Fahrt mit der Fähre benutzen! Man ist dabei ca. eine halbe Stunde unterwegs und die Fahrt lohnt sich schon allein wegen dieser Aussicht!
Wie kann ich in Istanbul bezahlen?
In der Türkei zahlt man mit Türkischen Lira. (Umrechnungskurs ca: 1 EUR ~ 3,48 TRY)
Ich tausche so gut wie nie vorher Geld, sondern nutze meine DKB Visa-Karte, um vor Ort am Geldautomaten Bargeld abzuheben. (Die DKB hat gerade ihre Konditionen massiv geändert. So muss man nun „Aktivkunde“ sein, um vom kostenlosen Abheben zu profitieren. Solltest Du dieses Konto nutzen, checke kurz ab, ob das für Dich zutrifft)
Wo übernachte ich?
Istanbul ist riesig. Da kann sich die Suche nach der Unterkunft schnell wie das Suchen der Nadel im Heuhaufen anfühlen. Normalerweise bin ich ja ein Fan davon, wenn das Hotel in der Nähe der Sehenswürdigkeiten liegt. Zum Glück aber hatte ich den Tipp bekommen, fernab von der Hagia Sophia zu suchen. Darum buchten wir über AirBnB ein Apartment in Karaköy, einem Viertel des Stadtteils Beyoğlu. Um die Ecke der Galataturm, viele kleine Cafés um uns herum und in wenigen Gehminuten am Bosporus.
Was kann ich in Istanbul unternehmen?
Istanbul bietet so viele wunderschöne Sehenswürdigkeiten! Die Moscheen sind wohl die bekanntesten Anziehungspunkte.
Die berühmte Hagia Sophia und die Blaue Moschee liegen im Stadtteil Sultanahmet direkt gegenüber. Vor Ort werden den Frauen auch entsprechende Umhänge gestellt, um Kopf und Schultern zu bedecken. Auch wenn die Schlangen zum Teil recht lang sind, geht es doch ziemlich schnell hinein.
Der Große Basar (Beyazıt Mh., 34126 Fatih) ist ebenfalls nicht weit entfernt. Schau dort mal an die Decke! Wunderschöne Verzierungen lenken hier von den Ständen ab!
Istanbul bietet auch eine Menge Rooftop-Bars. Da kann man sich bspw. den Eintritt für die Aussichtsplattform des Galataturms sparen und die Aussicht stattdessen bei einem Drink oder leckeren Essen genießen. Vom Galata Konak Cafe (Bereketzade Mah. Hacı Ali Sk. No:2) hat man einen tollen Blick auf den Turm und die Stadt.
Die Balkon Restaurant Bar (Şehbender sk. No:5 Kat 6 Asmalı Mescid) ist ein hipper Treffpunkt und bietet zudem leckeres Essen. Wenn man hier abends einen Platz kriegen möchte, lohnt es sich zu reservieren! Was auf den Tellern in Istanbul landet, habe ich Dir bereits gezeigt 🙂
Istanbul wird auch liebevoll Catstanbul genannt. Warum wird nach einem kurzen Spaziergang sofort klar! Überall finden sich die kleinen Streuner 🙂 Aber die Istanbuler kümmern sich auch liebevoll um sie. Im Winter stellen sie z.B. Futter und Wasser raus. Außerdem nehmen sie auch ein Tier von der Straße auf und so wird aus dem Straßentiger eine Schmusekatze mit neuem Zuhause.
Aber es gibt auch ähnlich viele Hunde, die durch die Straßen ziehen. Und auch um sie kümmern sich die Istanbuler. An einer Ohrmarke erkennt man, dass sie vom Tierarzt gecheckt und vor allem gegen Tollwut geimpft wurden!
Zum Shoppen geht man am besten in die İstiklal Caddesi. Die Straße ist ca. 3 km lang und erinnert an unsere Einkaufsstraßen, wo man einen Shop neben dem anderen findet.
Geheimtipp
Für eine Stadtführung der ganz besonderen Art schaust Du am besten bei den Istanbul Greeters vorbei und buchst vorab eine ganz private Tour. Unser Tourguide ging mit uns zunächst zum Brunch, um dann gut gestärkt viele Stunden die Stadt zu zeigen. Außerdem gab es eine Menge Hintergrundinfos und wir fuhren mit ihm noch in den asiatischen Teil der Stadt. Die Führungen werden grundsätzlich von Freiwilligen durchgeführt und wir konnten uns zum Schluss mit einer Spende bedanken. Diese ging an eine Einrichtung, die die Bildung von Kindern unterstützt.
Als Frau unterwegs in Istanbul…
Der Trip nach Istanbul war wunderschön. Meine Freundin und ich haben die Zeit immer genossen und uns grundsätzlich auch sehr sicher gefühlt. Da es brütend heiß war, haben wir auch zu kurzen Sachen gegriffen. Das war grundsätzlich kein Problem. Männer in unserem Alter haben uns vielleicht hinterher geschaut, aber überhaupt nicht belästigt. Es waren tatsächlich die Männer zwischen 50 und 60 Jahren, die uns hin und wieder mit Sprüchen zu nahe kamen. Einer fasste mir tatsächlich im Vorbeigehen an den Po. Das ist mir bei all meinen Reisen noch nie passiert und hinterließ leider einen schlechten Nachgeschmack. Hätten wir uns besser lange Kleidung heraus gesucht? Vielleicht. Aber kein kurzer Rock der Welt rechtfertigt diese Handlung!
Bei all dem politischen Chaos und den Anschlägen allein im Jahr 2016 ist Istanbul im Moment wohl eher ein umstrittenes Reiseziel. Auch wenn ich der Meinung bin, dass wir uns von der Terrorangst nicht einsperren lassen sollten, bin ich doch froh, dass meine Reise in die Stadt am Bosporus letztes Jahr ohne Schreckensmeldungen verlief.
Was hat Dir an Istanbul am besten gefallen? Würdest Du auch jetzt trotz der politischen Lage die Stadt besuchen?
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