Im Nachtbus nach La Paz
Von Cusco führte mich mein Weg weiter nach La Paz. Die Stadt, mit dem am höchsten gelegensten Regierungssitz der Welt. Zum Glück hatte ich mich in Cusco schon akklimatisiert.
Erster Halt: Titicacasee
Da nicht nur viele Wege nach Rom sondern auch nach Bolivien führen, entschied ich mich für Bolivia Hop. Mit diesem Nachtbus ging es um 22 Uhr los. Morgens um 6 Uhr erreichte ich zunächst Puno, den kleinen Ort auf der peruanischen Seite des Titicacasees. Wir hatten genug Zeit, um vor Ort eine Bootstour zu den „Floating Islands“ zu unternehmen.
Allerdings war ich auf die Eiseskälte nicht vorbereitet. Ich bibberte im Boot nur so vor mich hin. Es ist übrigens der am höchstgelegenste befahrbare See. Bis dato wusste ich auch nicht, dass es auf dem See schwimmende, bewohnte Inseln gibt. Damit sie nicht hin und her treiben, sind sie mit einem Seil am Grund des Flusses befestigt. Außerdem sinkt man bei jedem Schritt mindestens 15 cm in den Boden. Ein unwirkliches Gefühl. Aber so bekamen wir einen kleinen Eindruck von dem Leben auf dem Titicacasee, bevor es mit dem Bus weiter ging.
Zwei Stempel an einem Tag
Ich liebe ja die Grenzen an Land im Gegensatz zu denen am Flughafen. Sie halten immer irgendwelche Überraschungen parat und der Gang durch das Niemandsland fühlt sich jedesmal spannend an. Zum Glück habe ich keinen us-amerikanischen Pass. Die Lieben dürfen nämlich 160 US$ für die Einreise zahlen und müssen Fotos, Ausweiskopien und wer weiß was dabei haben. Gesegnet sei mein deutscher Pass 🙂 Dafür hatte ich dann neben meinem bolivianischen Stempel auch einen vom Titicacasee. Mein dritter „Sonderstempel“.
Nach dem letzten Stopp in Copacabana, der bolivianischen Seite des Titicacasees, ging es nonstop nach La Paz.
Ernüchterung in La Paz
Gern würde ich jetzt von meinem nächsten Überraschungshit a la Cuenca berichten. Leider war mein erster Eindruck etwas anders. Der Verkehr war auch abends um 22Uhr noch eine Katastrophe, die Straßen kaputt, die Stromkabel hingen nur so kreuz und quer und generell machte die Stadt einen düsteren Eindruck. Unser Tourguide von Bolivia Hop versicherte mir jedoch, dass ich ein Hostel im sicheren Teil der Stadt gebucht hatte. Na immerhin…
Gut, ich hatte nicht nur einen sicheren Teil ausgesucht, sondern auch das Partyzentrum. Jede Nacht verwandelte sich das Wild Rover in eine ausgelassene Partyhochburg. Ich habe mich in 2 von 3 Nächten davon anstecken lassen. Könnte sein, dass auch ich am letzten Abend auf dem Tresen getanzt habe. Aber da es keine Fotos davon gibt, kann ich das jetzt auch einfach leugnen.
No Mustache-No Service, Taco-Wettessen und ein Karaokeabend waren da genug Gelegenheiten, ordentlich Spaß zu haben!
Aber kommen wir zurück zur Stadt. Das Hostel organisierte auch Walking Touren. Wie gut, dass ich sie am letzten Tag in der Stadt mitgemacht habe. Und siehe da, La Paz hat ja doch ganz interessante Ecken. Komm also mit auf den kleinen Spaziergang durch die Stadt!
In den Straßen von La Paz
Zweitkarriere Schuhputzer… Weil sie nicht erkannt werden wollen, putzen viele der Männer vermummt die Schuhe.
Weniger vermummt, aber dafür mit vielen toten Tieren auf dem Hexenmarkt!
Da sind mir die „normalen“ Märkte doch lieber…
Die Hüte der Chulitas, also schönen Frauen, haben übrigens eine Bedeutung. Sitzen sie kerzengerade auf dem Kopf, ist die Trägerin verheiratet. Sitzt er etwas nach hinten verrückt, ist sie auf der Suche nach einem Mann. Sie sehen vielleicht etwas gut genährt aus, aber der Schein trügt. Sie tragen bis zu 7 Röcke übereinander!
Der Verkehr hat mich am meisten überrascht. Wenn man es denn überhaupt lebendig von A nach B schafft. So etwas habe ich selbst in Asien nicht erlebt! Keine Ordnung, keine Regeln. Wer zuerst kommt, fährt zuerst!
Gut, wenn man Superman ist!
So kommst Du von Cusco nach La Paz
Bolivia Hop ist dafür der ideale Anbieter. Für 59 USD fährt der Bus täglich von So-Fr vom Busterminal Cuscos in Richtung La Paz. Bei den Zwischenstopps in Puno und Copacabana kannst Du aussteigen und beliebig lange bleiben. Dein Ticket hat ein Jahr Gültigkeit. Online kannst Du dann Deine Weiterfahrt buchen. Oder so wie ich in 24 Stunden alles sehen und abends in La Paz ankommen.
Die Bootstouren auf dem Titicacasee kosten jeweils 10 USD extra.
Außerdem gibt es einen Guide, der Dich auf der Fahrt begleitet, Dir beim Grenzübergang hilft und Tipps für jedes Ziel hat. Bei Altitude Adventures gibt es zudem Rabatt, wenn Du vorher mit Bolivia Hop gereist bist.
Wenn Du, so wie ich, als Frau allein unterwegs bist, brauchst Du Dir keine Gedanken machen. Ich habe mich zu jeder Zeit sehr sicher gefühlt!
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