Nach dem rumpeligen Start in Kolumbien ging es nach Cartagena. Fast meine gesamte San Blas Gruppe hatte das gleiche Ziel. Und so saßen wir wieder im selben Boot…Auch wenn wir davon alle die Nase voll hatten. Zum Glück dauerte die Fahrt nur eine Stunde und in Necocli wartete schon der Bus in Richtung Cartagena auf uns.
So süß verschlafen Capurgana auch war, als Geheimtipp würde ich diesen Ort nicht bezeichnen. Darunter findet man den Ort ab und an im Internet. Aber Capurgana ist einfach ein Ort, an dem man oft zwischen Panama und Kolumbien gezwungenermaßen einen Tag hängen bleibt. Es fühlte sich nach Durchgangsverkehr an und es kommt keine Urlaubsstimmung auf.
Dafür wird man ordentlich zur Kasse gebeten. Fast 50 US$ zahlte ich für das Boot und den Bus. Dafür bekommt man auf der Fahrt eine kostenlose Lektion in Geduld und Körperbeherrschung!
Der Busfahrer hält einfach wahllos an jeder Ecke. Wenn ihm die Person am Straßenrand gefällt, darf sie mit. Wenn nicht, fährt er vorbei. Mein Busfahrer stand auf junge Mädels. Und auf Bananen! Er hielt zwischendurch für fast 10 Minuten, nur um welche am Straßenrand zu kaufen.
Ach und von wegen Pinkelpausen… Wir hielten an einem Busbahnhof zwischendurch, ohne wirklich zu wissen, für wie lange. Einer aus unserer Gruppe kam gerade noch rechtzeitig zurück und sprang in den schon abfahrenden Bus. Wenn der Busfahrer mal musste, hielt er wieder einmal einfach im Nirwana und verschwand kurz. Habe ich erwähnt, dass die Busfahrt 9 Stunden dauerte? Als irgendwann die Frau neben mir nach einer Pause fragte, weil ihr kleines Kind auf Toilette musste, sprang erleichtert der halbe Bus auf und rannte in Richtung Toilette. Sowas hab ich auch noch nicht erlebt. Bei 50 Personen und 9 Stunden Fahrt ist eine Pause viel zu wenig.
Zwischendurch dachte ich auch, ich wäre in Asien gelandet. So viele Motorräder hatte ich bisher nur in Vietnam gesehen…
Der Busbahnhof von Cartagena ist am A der Welt. Da es mittlerweile 22 Uhr war, quetschten wir uns zu viert ins Taxi und für umgerechnet 7 US$ ging es direkt zum Hostel. Und auch wenn ich bei den Fahrkünsten des Taxifahrers etwas Angst um mein Leben hatte, die Ankunft hat alles wieder gut gemacht!
Es war wie in Casco Viejo von Panama City, nur noch größer und schöner! Kolonialbauten, bunte Fassaden, unzählige Bars und Cafés! Einfach wunderschön. Die nächsten Tage schlenderte ich stundenlang durch die Gassen und ließ die ganzen Eindrücke auf mich wirken.
Da so viele von dem San Blas Trip in der Stadt waren, verabredeten wir uns zu einem letzten gemeinsamen Abend. Wir wollten tanzen gehen und dafür sind die Kolumbianer schließlich bekannt. Also ging es auf eine Dachterrasse und ja, es wurde ordentlich gefeiert!
Aber leider wurde an diesem Abend noch etwas Anderes praktiziert, als nur zu tanzen und zu feiern. Überall rieben sich die Leute die Nasen und ich habe irgendwann aufgehört zu zählen, wie oft mir Kokain angeboten wurde. Die Leute auf der Straße, die Getränke, Kaugummis und Co. verkaufen, hatten immer Drogen dabei, was sie nur zu gern an die Touristen los wurden. Selbst auf dem Weg zu der Party wollte mich ein Typ mit einem „wir haben das beste Kokain“ anlocken. Ich war vor der Reise scheinbar etwas naiv, denn das hat mich wirklich sehr überrascht. Auch wenn die Polizei überall präsent war, es scheint sie nicht zu stören, was da nicht mal besonders versteckt gehandelt wird.
Da schaue ich mir doch lieber die wunderschöne Stadt an!
Fernando Botero ist einer der berühmtesten Künstler Kolumbiens. Und er mag die etwas anderen Proportionen. Da gucken selbst die Ladys weg 🙂
Jeden Tag finden Free Walking Touren statt, die ich mir nicht entgehen lassen konnte…

Statue von Enrique Grau, die San Pedro Claver darstellt -ein spanischer Priester, der den Sklaven half

Mein Guide der Free Walking Tour
Oh und es gibt unzählige tolle Restaurants! Für dieses Thunfischsteak bin ich zweimal wieder gekommen!
Und wenn man dann noch mit solch einem Sonnenuntergang belohnt wird…
Cartagena hat mich mehr als überzeugt. Gut, ich habe die Altstadt nicht verlassen, aber bei dem Ambiente ist es auch kein Wunder!
Ps: Die Hostels El Viajero und Republica kann ich nur empfehlen!
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