Costa Rica

Auf Tuchfühlung mit den Faultieren – meine Zeit als Volunteer im Costa Rica Animal Rescue Center

Februar 26, 2018
Costa Rica Animal Rescue Center

Schon im letzten Jahr wollte ich eigentlich in einem Hilfsprojekt arbeiten. Aber nach einer halbherzigen Suche fand ich nur viel zu überteuerte Angebote. Dafür, dass ich als Volunteer arbeite, wollte ich eigentlich nicht auch noch zusätzlich 1000 Euro pro Woche bezahlen.

Bevor ich also in den Flieger nach Costa Rica stieg, startete ich Versuch Nummer 2.

Dieses Mal suchte ich gezielt nach Orten, die sich um verletzte Wildtiere kümmern. Und tatsächlich wurde ich fündig und schrieb das Center direkt an. Und siehe da, 2 Tage später ging es für mich nach Cebadilla. Dort befindet sich das Costa Rica Animal Rescue Center. Und das beste daran? Sie haben über 20 Faultiere!

Nach meiner Ankunft gab es eine kleine Führung durch das Center. So lernten wir alle Tiere kennen, um die wir uns in den nächsten Wochen kümmern würden. Brüllaffen, Spinnenaffen, Wickelbären (Kinkajous), Schlankbären (Olingos), Waschbären, Nasenbären, Faultiere und viele andere haben dort ein Zuhause gefunden. Von einigen hatte ich noch nie etwas gehört.

Aufgeteilt in Teams ging es am nächsten Tag an die Arbeit. Bewaffnet mit Eimern, Besen und Harken machten wir uns an die „Schweinereien“, die die Tiere so in den Käfigen hinterlassen.

Für das Futter war dann das Küchenteam verantwortlich und wir verteilten es später. Sobald die To Do Liste abgehakt war, ging es an die verschiedenen Projekte.

Dabei bastelten wir fröhlich vor uns hin und bauten neue Spielzeuge, vorallem für die Affen. Viele der Tiere können nicht wieder in die freie Natur entlassen werden, weil sie zum Beispiel zu stark an den Menschen gewöhnt sind und nicht wissen, wie sie sich Nahrung beschaffen können. So wurde zum Beispiel ein Affe in einer Bar als Touristenattraktion an der Kette gehalten. Damit unseren Zöglingen das Futter nicht einfach so vor die Nase gesetzt wurde, habe ich daraus einfach Eis am Stiel gemacht. Mitarbeiter Julio fand die Idee gar nicht schlecht!

Für die Affen war das dann doch zu viel Arbeit. Also wurde Eis aus Orangenschalen gefüllt mit Smoothies gereicht, was die Kapuzineräffchen großartig fanden.

Sowieso fanden die Tiere Futter großartig. Meine Lieblingsfaultiere stürzten sich jedes Mal sofort kopfüber in die Futterschale!

Eines der Faultiere hatte einen Arm verloren, weil es sich an den Stromleitungen (sie sind hier nicht isoliert) zu stark verletzt hatte. Aber wenn es etwas zu essen gab, war das schnell vergessen.

Die Eule Merlin hätte mit nur einem Flügel ohne fremde Hilfe auch kaum Chancen, in der Natur zu überleben. Dafür hat sie den Starr-Blick perfektioniert und beobachtete ganz genau, was wir da taten.

Und was macht man mit einer Zahnbürste in einem Animal Rescue Center? Man bürstet den kleinsten Affen der Welt. Hier ist Evo, das Zwergseidenäffchen. Und lass Dich nicht täuschen, der Kleine hat es in sich! Entweder krabbelte er einem unters T-Shirt, oder rubbelte seine kleinen Teilchen seelenruhig an der Zahnbürste, die im Zaun seines Geheges steckte. Manchmal biss er mit seinen scharfen Minizähnchen munter darauf los, wenn ihm etwas nicht passte. Aber wie könnte man diesem kleinen Gesichtchen nur böse sein?!

Auch die Waschbären wurden gerne mal etwas übermütig und tanzten nur so auf einem herum.

So viel zum Berufsrisiko als Volunteer im Animal Rescue Center. Vom Brüllaffen angepinkelt zu werden, gehört wohl auch dazu. Aber auf die kleine Lucy konnte ich nicht lange böse sein.

So nah bei den Tieren zu sein, war schon etwas besonderes. Vor allem die Faultiere hatten es mir angetan. Wie könnte man bei diesem Anblick auch nicht dahinschmelzen???

Und wenn die Arbeit getan war, ging es zum Entspannen an den Pool.

Und neben den Tieren machten auch die anderen freiwilligen Helfer die Zeit vor Ort zu einem tollen Erlebnis. Alle wollten den Tieren helfen und es war jedes Mal motivierend, ihren Einsatz und Enthusiasmus zu erleben.

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