Oh Rio, vor keinem anderen Ort wurde ich so eindringlich gewarnt wie vor Dir! Egal mit wem ich sprach, ich hört nur Überfall hier und gefährlich da. Was kam da nur auf mich zu?
Auf dem Weg nach Rio de Janeiro
Von der argentinischen Iguazú-Seite dauerte es nur ein paar Minuten mit dem Bus und ich war in Brasilien angekommen. Und 2 Stunden im Flieger später landete ich schon auf dem Zuckerhut. Na gut, sagen wir daneben…
Mit all‘ den Warnungen, die ich vorher bekommen hatte, wusste ich nicht so richtig, wie frei ich mich nun bewegen konnte. Darum hatte ich ein Hostel im „Reichenviertel“ Ipanema gebucht, nur eine Straße vom Strand entfernt. Es sollte zwar touristisch sein, dafür aber eine der sichersten Gegenden. Um nicht allein die Gegend zu erkunden, schrieb ich mich für die Touren vom Hostel ein.
Mit dem Fahrrad durch die City
Zunächst ging es dafür aufs Fahrrad. Vorbei an den Männern in Speedos am Strand, bis zum Botanischen Garten. Eine Runde um den See Rodrigo de Freitas in der Mitte der Stadt und zum Hostel zurück.
Der Spaziergang in der grünen Oase mitten in der Stadt hat mir dabei am besten gefallen. Man vergisst für einen Moment völlig, dass man sich in einer Millionen-Metropole befindet.
Von einem Highlight zum nächsten
In den nächsten Tagen warteten noch viel mehr Highlights auf mich. Es ging am Strand von Ipanema entlang zum Wasserfall vom Tijuca National Park.
Weiter ging es zur wohl berühmtesten Jesus-Statue der Welt.
Ich hätte ihn wirklich gern gesehen. Aber auf 700 Metern Höhe versteckte er sich einfach in den Wolken.
Für ca. 2 Sekunden konnte ich dann tatsächlich auch das Gesicht sehen und schnell ein paar Bilder schießen. Auf dem Weg zurück in die Stadt konnten wir trotzdem noch die tolle Aussicht genießen.
Bevor es zurück ins Hostel ging, spazierten wir noch ein wenig durch Santa Teresa und ruhten uns auf der berühmten Treppe in Lapa aus. Na ja, ausruhen war in dem Trubel nicht wirklich möglich. Dafür habe ich mich nach den deutschen Fliesen umgesehen und wurde nicht enttäuscht.
Die Treppe „Escadaria Selarón“ wurde von dem gebürtigen Chilenen Jorge Selarón mit den grünen, gelben und blauen Fliesen verziert, entsprechend der Farben der Flagge. Da ihm jedoch nicht nur das Geld sondern auch die Fliesen ausgingen, halfen ihm Menschen aus aller Welt, sein Projekt zu beenden. So landeten also bspw. Hamburg und Rügen in Rio de Janeiro!
Jetzt aber wirklich…auf zum Zuckerhut
Damit ging dann auch schon der dritte Tag in Rio de Janeiro vorbei. Und zu sehen gab es trotzdem noch genug. Der Zuckerhut stand natürlich noch auf dem Programm. 2 Gondelfahrten später und ich sah die Stadt nun aus einer neuen Perspektive. Also tolle Aussichten kann Rio!
In Speedos am Strand von Ipanema
Für meine letzten Tage . Was für ein Glück, dass mein Hostel nur 1 Straße vom Strand entfernt war…
An die Männer, die mir in Ipanema auch in den Geschäften in ihren Speedos entgegen kamen, hatte ich mich schließlich doch noch gewöhnt. Sie würden sich übrigens niemals in den Sand legen. Sie stehen lieber die ganze Zeit! Andere Länder, andere Strandregeln 😉
Wie sicher ist Rio de Janeiro?
Und war ich nun unsicher? Ich war so vorsichtig wie noch nie! Ich habe alle meine Wertsachen im Hostel eingeschlossen, bin nachts nicht allein unterwegs gewesen und habe noch viel mehr darauf geachtet, was um mich herum passiert.
Ich wurde nie bedroht, mir wurde nichts geklaut, alles war in Ordnung. Doch habe ich mich nicht besonders wohl gefühlt. Aber das lag auf keinem Fall an der Stadt. Es lag schlicht und ergreifend an all‘ den Horrorstorys, die ich vorab gehört habe. Anfangs konnte ich noch gar nicht richtig einordnen, woran es lag, dass ich mit Rio nicht warm wurde. Doch im Nachhinein war es eben genau das.
Mein Fazit
Rio de Janeiro hat durchaus seine dunklen Seiten. In manche Favelas sollte man sich mit Sicherheit nicht verirren und ja, ein wenig mehr Vorsicht ist nötig. Aber die Stadt hat so viel zu bieten und ein Besuch lohnt sich definitiv! Ich bin froh, dass ich dort war!
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