Diary, Mexico

Allein in Mexico City, oder wenn doch die Angst kommt

Februar 27, 2017
Allein in Mexiko City

Allein unter 20 Millionen Menschen

In meinem Artikel über 10 Gedanken, die ich vor meiner Weltreise hatte, habe ich noch groß rumgetönt, dass ich keine Angst vorm Alleinsein in Mexiko habe. Von wegen es sei gefährlich und so. Ach was, ist doch easy.

Dann war auf einmal die Reise durch Kuba vorbei und ich saß mit gepacktem Koffer nervös auf dem Bett in der Wohnung. Ramona musste mit ansehen, wie ich aufgeregt hin und her lief. Warum hatte ich mir nochmal Mexico City als erstes Ziel ausgesucht, in dem ich wirklich allein sein würde?

Mit Ramona über den Dächern Havannas…da konnte ich noch lachenIn dieser einen Woche hatte ich meine beiden Schweizer Mädels so lieb gewonnen, dass ich sie am liebsten mit in den Koffer gesteckt hätte. Auf unserem Balkon konnte ich zu dem Zeitpunkt noch lachen. Der Gedanke an die 20 Millionen Metropole schlug mir dann aber doch auf den Magen.

Da war sie also: Die Angst vor dem Ungewissen!

In meinem Kopf waren tausend Fragezeichen und absolute Leere zugleich. Das war also einer der Momente, auf den ich ja eigentlich gewartet hatte. Ich wollte mal wieder aus meiner Komfortzone ausbrechen.

Also stieg ich um 2 Uhr nachts in mein Taxi (auf Kuba soll man bereits 3 Stunden vor Abflug am Flughafen sein), fror mir stundenlang in der Halle den Hintern ab (warum nachts die Klimaanlage aufgedreht sein muss, verstand ich nicht) und hoffte, dass das kubanische Flugzeug besser in Schuss ist, als deren Autos auf der Straße. Ich habe tatsächlich noch nie so merkwürdige Geräusche im Flugzeug gehört.

2 Stunden später setzten wir aber sicher wieder auf. Und was für eine Aussicht bot sich mir? Der Blick aus dem Flieger drehte mir erneut etwas den Magen um. Egal wohin ich sehen konnte – nichts als Häuser. Normalerweise hat man ja hier und da einen Park, einen Fluss oder eben die Grenzen der Stadt im Blick. Ich sah unter mir einfach nur noch Häuser.

Mexico City würde mich einfach so verschlucken und nie wieder ausspucken!

Zum Glück hatte mir mein Hostel eine super Anleitung geschickt, wie ich vom Flughafen anreisen soll. Also auf zum Taxistand in der Ankunftshalle, Ticket für die Fahrt gekauft und schon saß ich im Auto. Nach 30 weiteren Minuten kam ich bereits im Hostel an. Es war morgens um 9 Uhr. Natürlich viel zu früh! Aber das junge Mädel an der Rezeption nahm mir meinen Koffer ab und schickte mich zum Frühstück. Auch wenn ich es eigentlich für diesen Tag nicht gebucht hatte, durfte ich mich trotzdem bedienen.

Etwas planlos bestellte ich mein Frühstück bei den süßesten Mexikanerinnen, die ich gesehen habe. 3 Frauen so um die 50 Jahre alt, die mir gerade mal bis zum Bauchnabel reichten, drückten mir mein Tablet in die Hand. „Wir haben gesehen, dass Du gerade angekommen bist. Das Frühstück ist unser Geschenk für Dich!“ – Kann man besser empfangen werden?

Ich nahm im Gewusel der anderen Hostelgäste Platz und lernte schon die ersten Leute kennen. Ich hatte weder meine Jacke ausgezogen, noch den ersten Bissen im Mund, als ich mich zum kostenlosen Stadtrundgang mit 5 Leuten verabredet hatte. So viel zum Alleinsein! Und zur Angst vor der großen Stadt.

In Gedanken klopfte ich mir selbst auf die Schulter! Erste Hürde erfolgreich gemeistert! Mexiko City, bring it on…

Mein Hosteltipp für Mexiko City

Solltest Du in diese Megametropole kommen, kann ich Dir mein Hostel nur wärmstens empfehlen! Es war das Suites DF Hostel ( Terán 38, Tabacalera, 06030 Ciudad de México). Es ist mitten im Zentrum und Du kannst ganz viel zu Fuß erreichen. Eine U-Bahn ist auch um die Ecke.

Die Angst ganz einfach überwinden

Was mir in solchen Situationen hilft? Nicht weiter nachdenken und so tun als ob es das Einfachste und Normalste der Welt wäre. Einfach machen –  als hätte man es schon tausend Mal gemacht!

Noch in Kuba war ich mega aufgeregt. Aber anstatt mich noch verrückter zu machen, habe ich einfach Schritt für Schritt das gemacht, was eben an der Reihe war. „Fahr zum Flughafen, check ein, flieg rüber, fahre zum Hostel, gib den Koffer ab…“

Ich habe dann immer den Gedanken, dass es ja nicht das Ende sein wird. Irgendwie meistert man die Situation und dann kann man zurückblicken und erkennen, dass es doch nur halb so wild war!

Was in den Tagen in Mexico City alles passiert ist und ob mich die Metropole doch verschluckt hat, liest Du in den nächsten Artikeln.

Wann bist Du das letzte Mal aus Deiner Komfortzone heraus gebrochen? Bist Du schon ein alter Hase im Alleinreisen, oder könntest Du es Dir niemals vorstellen?

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